Von den Orgeln des Balthasar Freiwiß (1713 bis 1783) haben sich nur zwei erhalten.
Die 1747 vollendete erste steht in der ehemaligen Kloster­kirche Rottenbuch. Sie wurde erstmals 1783 umgebaut, dann einige Male repariert, bis sie in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts brutal verändert wurde. Vor einigen Jahren wurden wichtige Bauteile des ursprünglichen Instruments wiederentdeckt, und so konnte ihr mutmaßlicher Urzustand rekonstruiert werden.
Die Schwester der Rottenbucherin (aus dem Jahr 1754) steht in der ehemaligen Klosterkirche Irsee. Sie hatte das große Glück, nicht durch Umbauten und größere Reparaturen „verschlimmbessert“ zu werden. Wenn man sich heute an den Spieltisch setzt, kann man glückhaft in ihre Klang­welten abtauchen.
Der Interpret dieser Einspielung gibt zu, mit der Irseer Orgel ein geradezu inniges Verhältnis zu haben. Er hat freudig die Anregung aufgenommen, beide Freiwiß-Orgeln klang­lich mit regionaler Literatur* aus ihrer Erbauungszeit in ihrem jeweiligen Eigenleben gegeneinander auszuspielen.
* Warum ein Werk von Johann Sebastian Bach in diesem Zusammenhang erklingt? Dazu mehr im umfangreichen Booklet …